Beim Kreissporttag 2024 wolle der Kreissportbund Osterholz (KSB) auch einen Blick in die Zukunft werfen und nicht nur auf die vergangenen zwei Jahre zurückschauen, kündigte KSB-Vorsitzender Jens Themsen zu Beginn der Zusammenkunft an. 57 Delegierte der Sportvereine im KSB waren jetzt der Einladung ins Hamme Forum Ritterhude gefolgt. Zudem hatten viele Ehrengäste den Weg in die Hamme-Gemeinde gefunden, so Landrat Bernd Lütjen, zahlreiche Sportausschuss-Mitglieder des Kreistages, der Landtagsabgeordnete Axel Miesner, Ritterhudes Bürgermeister Jürgen Kuck, Wilfried Guttmann von der Inge-Küster-Stiftung, die beiden weiteren Kreissportbund-Vorsitzenden aus der Sportregion, Jörn Leiding (Rotenburg) und Marcus Neumann (Verden), sowie die KSB-Ehrenmitglieder Edith Hünecken und Carl-Dieter Sancken.
In einem Grußwort hob Landrat Bernd Lütjen hervor, dass der Landkreis die Osterholzer Sportvereine über die Sportrichtlinien finanziell unterstütze. Und das würde auch wohl so bleiben – er habe keine Signale vernommen, hier Einsparungen im Kreishaushalt vorzunehmen. Lütjen bekannte sich zu den Zielen des organisierten Sports („Ich bin ein Kind des Sports“) und dankte beim Kreissporttag vor allem den Vereinsmitarbeitenden „für ihr tolles ehrenamtliches Engagement“. Jörn Leiding, zugleich beim Landessportbund Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Sportbünde, unterstrich Lütjens Dankesworte und bescheinigte den derzeit ehrenamtlich Tätigen eine „Vorbildfunktion für die nächste Generation“. Mitgebracht hatte Leiding die neue Sportreferentin für das Handlungsfeld Sportjugend, Sarah Joneleit, die seit dem 1. Oktober für die Sportregion Osterholz-Rotenburg-Verden tätig ist und sich den Delegierten kurz vorstellte.



Zu Beginn der Jahresberichte stellte KSB-Vorsitzender Themsen noch einmal die positive Mitgliederentwicklung im Kreissportbund Osterholz heraus; 44.106 Mitglieder gehörten den 129 Sportvereinen zu Jahresbeginn an, 1043 Mitglieder oder 2,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In einem weiteren Schaubild stellte Themsen heraus, dass der VSK Osterholz-Scharmbeck (2101), der TV Schwanewede (2094), der TV Falkenberg (1964) und die TuSG Ritterhude (1699) die mitgliederstärksten Vereine im KSB repräsentieren. Ein Lob sprach Themsen dann in Richtung Inge-Küster-Stiftung aus, die sich der Förderung des Sporttreibens der weiblichen Sportjugend verschrieben hat und Vereinen des Kreissportbundes Osterholz auch in den Jahren 2022 (Fördersumme: 30.218 Euro), 2023 (45.000 Euro) und 2024 (46.000 Euro) finanziell unter die Arme gegriffen hat. Aber auch vom Landessportbund bekamen zahlreiche Osterholzer Vereine Geld, in diesem Jahr beläuft sich die Fördersumme im Sportstättenbau auf 331.371 Euro. Der Blick in die Zukunft begann für den KSB-Vorsitzenden mit der Feststellung, dass der Kreissportbund sich im kommenden Jahr intensiv mit dem Thema „Ganztag 2026“ beschäftigen will; von jenem Jahr an haben die ersten Grundschüler ein Anrecht auf schulische Betreuung bis 16 Uhr – für die Sportvereine wird das Veränderungen mit sich bringen. Zudem werde „Prävention sexualisierter Gewalt im Sport“ laut Themsen zu einem „Dauerthema im Kreissportbund“ werden. Und dann verkündete der KSB-Vorsitzende noch eine Mitteilung, die spontanen Beifall der Delegierten hervorrief: Auch wenn der Landessportbund zum 1. Januar 2025 die Beiträge erhöht, will der KSB Osterholz keine Erhöhung vornehmen, da er glaubt, mit den vorhandenen Finanzmitteln weiterhin über die Runden zu kommen.
Auch die Aus- und Fortbildungen werden im kommenden Jahr weitergehen, sagte die im KSB-Vorstand für Bildung zuständige Elisabeth Fischmann. Neben der schon jetzt sehr hohen Zahl an Fortbildungsmöglichkeiten in der Sportregion versprach sie für das Frühjahr 2025 eine Übungsleiter-C-Ausbildung in der Bildungsstätte Bredbeck. Lena Habben, Sportreferentin für Sportentwicklung, kündigte verstärkte Anstrengungen für den Erwerb des Sportabzeichens an und teilte mit, dass der Sportabzeichentag 2025 am 13. Juni erheblich umfangreicher ausfallen soll als in diesem Jahr. Lars Wellbrock, Vorsitzender der Sportjugend, berichtete von verstärkten Aktivitäten der Vereine in Bezug auf Ferienfreizeiten und nannte gleichzeitig noch einmal die Voraussetzungen für eine Bezuschussung durch die Sportjugend. Schließlich warb Jürgen Linke, stellvertretender KSB-Vorsitzender für Organisations- und Vereinsentwicklung, für die Beratung der Vereine in Richtung verbesserter Zukunftsgestaltung und kündigte eine Fortführung weiterer unterstützender Maßnahmen an („Sport im Dialog“, „Neu im Vorstand“).
Nachdem der KSB-Vorsitzende dann die Jahresrechnungen 2022 und 2023 vorgestellt und kurz erläutert hatte, bescheinigte Kassenprüfer Albert Heitmann dem Vorstandsteam um Jens Themsen und den Mitarbeitenden in der KSB-Geschäftsstelle eine einwandfreie Kassenführung. Der Antrag der Kassenprüfer auf Entlastung wurde von den Delegierten einstimmig erteilt. Auch genehmigten die anwesenden Stimmberechtigten für die kommenden zwei Jahre die Haushaltsrahmenpläne, die Einnahmen und Ausgaben von 414.500 Euro (für 2025) und 424.500 Euro (2026) vorsehen.
Bei den Wahlen stand der (oder die) stellvertretende Vorsitzende für Organisations- und Vereinsentwicklung auf der Tagesordnung; Amtsinhaber Jürgen Linke bekannte sich zu der Tätigkeit („Die Aufgabe macht mir Spaß“) und wurde dann auch für vier Jahre einstimmig wiedergewählt. Noch keinen Nachfolger fand der Kreissportbund für den 2022 plötzlich verstorbenen Kristian Tangermann, der die Position des stellvertretenden Vorsitzenden Finanzen bekleidet hatte, doch sei der KSB nach Themsens Worten „in guten Gesprächen“ für eine Neubesetzung.
Zum Abschluss des Kreissporttages 2024 hielt KSB-Vorsitzender Themsen noch ein Bonbon bereit: Ihm sei ganz aktuell mitgeteilt worden, dass der Reit- und Fahrverein (RuF) Scharmbeckstotel den Hauptpreis beim Voting eines bundesweiten Gewinnspiels der Bausparkasse Schwäbisch Hall gewonnen habe – 50.000 Euro Zuschuss für die energetische Sanierung des Vereinsheims sowie zusätzlich eine Einweihungsparty. Der anwesende RuF-Vorsitzende Marcus Schlösser bestätigte die Aussage.
Text: Carsten Spöring – Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit